Der Titel des Buches "Die Geschichte der Bienen" hört sich harmlos an. So harmlos, als wäre er geeignet für eine Gute-Nacht-Geschichte. Es sind jedoch drei ineinander verwobene Handlungen die in den Jahren 1852, 2007 und 2098 spielen. Ein geschickt gewählter Zeitraum, kann doch so mancher ein Ahnenbuch vorweisen das soweit zurückreicht und werden doch einige unserer Kinder 2098 noch erleben. Es ist also ein Zeitraum, den man sich vorstellen kann.
In diesem Zeitraum veranstalten die Menschen so mancherlei Unsinn. Zum Beispiel beginnen sie Bienen industriell zu züchten, schaffen es, sie (fast) zu vernichten und bekommen dann noch mal eine Chance, sie einfach ihr Bienen-Leben leben zu lassen. Seite an Seite mit den Menschen, welche die Bienen so dringend brauchen.
Das Buch ist deshalb so packend, weil Fakten (die Handlungen von 1852 und 2007) und Fiktion (die Handlung von 2098) sich vermischen. Ja, man lernt sogar etwas über die
Konstruktion des ersten richtigen Bienenstocks von Dzierzon, über römische Mythologie, in der Armor seine Liebespfeile in Honig tunkt dann erst abschießt und den Colony Collapse Disorder (kurz CCD, eine Form des aktuellen Bienensterbens). So erreicht die Autorin, Maja Lunde, dass sich auch die Erzählung in der Zukunft real anfühlt. Und ihr könnt Euch schon denken, dass die eher gruselig aussieht. Also keine Gute-Nacht-Geschichte!
"Die Geschichte der Bienen" steht für eine von vielen Umweltsünden. Das nächste Buch der Autorin heißt "Die Geschichte des Wassers" und ich kann mir schon ungefähr vorstellen, was drin steht...
Also, "Die Geschichte der Bienen", ein Muss für jeden Bienenfreund und Umweltaktivisten. Ja, ich nenne mich jetzt so: Umweltaktivistin.